MICHIEL VAN DER ZANDEN (2010)
Jahr: PLATINE 2010
Location: artheater
Michiel van der Zanden (geb. 1979) lebt und arbeitet in Breda, Niederlande. In seinen Arbeiten importiert er die Welt der digitalen Medien in die Malerei und umgekehrt. Genutzt werden Bilder von Videospielen und 3D Software (Blender), kombiniert mit Motiven, die den Künstler persönlich faszinieren.
Die Videos Pwned Paintings #1 und #2 sind angelehnt an Machinima-Videos und basieren auf Spielen, mit welchen eine neue Story kreiert wird. Dadurch, dass Michiel van der Zanden selber Spieler und Künstler ist, hat er sich besonders mit dem Thema „Kunst in Spielen“ auseinandergesetzt und dabei entdeckt, dass z.B. in Mafia (PC, 2002) bei Schießereien die virtuellen Gemälde von der Wand fallen. In Counter-Strike Source (PC, 2004) passiert hingegen nichts mit den Kunstwerken, selbst dann nicht, wenn das größte Maschinengewehr eingesetzt wird. Grund dafür ist, dass in der Realität von Videospielen das Umfeld und die damit verbundenen Objekte nur dem Zweck der Darstellung, z.B. eines verwüsteten italienischen Dorfs oder einer Museumshalle, dienen. In Action-Games – mit Spielfunktionen limitiert auf Laufen, Springen und Schießen – hat der Spieler niemals die Zeit sich die Umgebung genauer anzuschauen, daher haben virtuelle Kunstwerke nur eine dekorative Funktion.
In den Pwned Paintings Videos hingegen werden die Kunstwerke zum Haupt-Angriffsziel. Mit diesem Konzept bricht der Künstler mit der ursprünglichen Intention in Videospielen: Er nutzt unangemessene Geschütz-Gewalt gegen Gemälde, auf eine gelangweilte und nahezu kindische Art, dazu noch in total verlassenen Umgebungen.