THE SHY CAMERA II (2015)
DEUTSCH
Die schüchterne Kamera führt Überwachung ad absurdum. Eine Überwachungskamera hängt von der Decke. Nähere ich mich ihr, dreht sie sich weg und weicht auch weiterhin jedem meiner Versuche ‘gesehen zu werden’ aus. So macht diese interaktive Installation Überwachung ganz spielerisch zum Thema und entblößt zugleich mein Verlangen nach Aufmerksamkeit. Das Konzept zur schüchternen Kamera stammt aus dem Jahr 2007, aber erst 2013, also zur Hochzeit der Überwachungsskandale, fand sich mit ‘La Casa Encendida’ in Madrid ein erster Ausstellungsort. Nach Beteiligung der schüchternen Kamera am European Media Art Festival in Osnabrück und Ausstellungen der Goethe Institute in Paris und Brüssel entwickelten Gregor Kuschmirz und Raphael Grompone für die Ausstellung “watch22″ in Mainz “Die schüchterne Kamera II”. Während die Ursprungsversion noch mit Bewegungssensoren arbeitete, analysiert diese das Kamerabild und zeigt durch einen Algorithmus zur Gesichtserkennung ein deutlich präziseres Reaktionsvermögen, wodurch sie uns noch schüchterner erscheinen lässt.
ENGLISH
The Shy Camera reduces all observations to absurdity. An observation camera is installed at the ceiling. If someone gets close to the camera, the objective turns away and tries as hard as possible not to see anything or anyone. This interactive installation calls upon the topic of observation in a playful way and shows off someone’s desire for attention. The concept of the Shy Camera first came into mind 2007, but was not exhibited until 2013 as part of the ‘La Casa Encendida’ in Madrid. After being part of the European Media Art Festival in Osnabrück as well as exhibitions at the Goethe Institute in Paris and Brussels, Gregor Kuschmirz and Raphael Grompone created the Shy Camera II for the “watch22” exhibition in Mainz. Instead of using motion sensors as in the beginning, the camera picture now analyzes with an algorithm of facial recognition and thus is way more precise, which makes us seem even shyer.
Jahr: PLATINE 2015
Location: YUCA
von: Gregor Kuschmirz